Freifunk Festival 2024
Es fand wieder statt, das Freifunk Festival 2024 in Hassfurt im Meehäusle.
Die Geschichte des Freifunk Festivals #
Das Freifunk Festival wurde 2017 von Freifunk Nordwest in Oldenburg ins Leben gerufen. Die Idee hinter den Freifunk Festival ist, dass sich Freifunker aus ganz Deutschland treffen und das Festival jedes Jahr den Ort ändert. So wurde das Freifunk Festival 2018 von F3 Netze e.V. mit Hilfe von Freifunk Franken im Meehäusle ausgetragen und da sich 2019 keine andere Community fand, war es wieder in Oldenburg. Warum danach keines statt fand, brauche ich hier wohl nicht weiter zu erwähnen. Aber 2024 war es endlich wieder soweit und es konnte ein deutschlandweites Freifunk Festival stattfinden. Diesmal fand es wieder in Hassfurt im Meehäusle statt, ausgetragen von F3 Netze e.V. mit Hilfe der Freifunk Franken Community.
Planungsphase #
Schon im Februar und März 2024 stellte der Vorstand die richtigen Weichen um das Freifunk Festival 2024 wieder nach Franken zu bringen und stellte entsprechende Beschlüsse im Vorstand fest. Es war aber von vorne herein klar, das der Vorstand die Planungsphase nicht alleine übernehmen kann und somit wurde das Festival anschließend von Mitgliedern des F3 Netze e.V. und sogar der Freifunk Franken Community geplant. Dazu fanden viele Online Planungstreffen statt.
Aufbau und Infrastruktur #
Der Aufbau begann von dem harten Kern der Freifunker bereits am Donnerstag. Es wurden Kabel verlegt, Infrastruktur aufgestellt und noch viel geplant. Am Freitag früh stand dann der Aufbau des Partyzeltes an. Viele fleißige Helfer packten mit an so dass das Zelt ruck zuck stand und die Musiktechnik untergebracht werden konnte. Ab Freitag Nachmittag reisten dann immer mehr Gäste an, so dass noch viel mehr Technik in den Räumen aufgebaut wurde. Es standen am Ende im Wintergarten des Meehäusle mindestens 3 Switche herum, welche zum Teil sogar per 60GHz Richtfunk über die Gardinenstange angebunden waren.
Der Freitag Abend klang dann mit viel Party und bumm bumm im Partyzelt langsam aus, so das die letzten Freifunker um 4Uhr im Bett, Auto, Zelt und Sofa verschwanden.
Vorträge und Kommunikation #
Samstag reisten dann auch Gäste aus u.a. München, Lübeck und Kitzingen an. Nach dem “Welcome + Icebreaker” vom Vorstand von F3 Netze e.V. wurden Vorträge gehalten (u.a. OpenStreetMap für Freifunkende, Stateless IP/ICMP Translation mit XDP, Freifaser in Memmelsdorf , Rotfunk Bamberg) und sogar praktische Workshops “wir splicen Glasfaser zusammen” was bisher viele für unmöglich gehalten haben und sogar Geld drauf verwettet haben das wir es nicht schaffen. Das Geld ging dabei natürlich verloren, denn es gelang die abgezwickte Glasfaser wieder zu verbinden. Aber es gab auch interessante Diskussionen unter den Communitys, wo die Unterschiede liegen, wo man gleich vorgeht und wo die größten Probleme des Freifunks liegen. Auch wo Freifunk in Zukunft hingehen kann und soll wurde ausführlich diskutiert. „Der Austausch unter den Communities war besonders bereichernd und bringt den Freifunk voran. Auch die Diskussionen um Jugendförderung/Nachwuchsförderung und wie man diese angehen könnte, waren sehr bereichernd .“, fasst Annika Wickert (awlnx) von Freifunk München dies nochmal kurz zusammen. Auch die Funkamateure zeigten ihre Technik und erklärten gerne den Unterschied zwischen Amateurfunk und Freifunk. Der Abend wurde dann mit viel Musik im Partyzelt, Tschunk und Bier sowie hacking beendet. Die letzten gingen irgendwann zwischen 5-6 Uhr nach dem letzten Gurkenschnaps ins Bett, Auto, Sofa oder wo sonst noch so geschlafen wurde.
“Es war toll zu sehen, dass weitere Ortsgruppen aktiv werden und in ihren Städten durchdachte, leistungsfähige Netze aufzubauen. Ich glaube jeder ist auf seine Kosten gekommen, egal ob komplett Neuer, als auch die alten Hasen. Zwischen Vortrag, Bastel-Ecke und Partyzelt war es eine super Mischung aus Freifunk und Festival.”
SebaBe Freifunk Franken
Autarke Serverfarm #
Als techniches Highlite wurde eine autarke Serverfarm aufgebaut. Dazu wurden vier ~400W Solarzellen und dreimal 3,6kWh Ecoflows für die Stromversorgung aufgestellt. Es wurde sogar demonstriert wie man so eine autarke Serverfarm mit einem E-Auto über V2L nachladen kann falls der Strom mal nicht ausreichen sollte. An Technik fand sich noch ein Server mit ftp Fileserver, eine Starlink Antennen für autarke Internetversorgung (Danke an Freifunk München für das zur Verfügung stellen der Antenne) sowie eine über theoretisch 6Gbit/s schnelle 60GHz Richtfunkanbindung an das Meehäusle. Mit genug Laptops und 2,5Gbit/s Switche sowie genug iperf3 im warmen Wintergarten des Meehäusles wurde hier in der Praxis sogar über 5Gbit/s erreicht.
Abschluss und Danke #
Ein großes Danke geht hier an die Vorstände des F3 Netze e.V., die das Festival überhaupt ermöglich haben. Weiter an das Planungsteam das viele Stunden an Zeit in die Planung versenkt hat. Ebenso an das Meehäusle für das zur Verfügung stellen der Räume. Aber auch ohne den Gästen und Freifunker wäre des Festival kein Festival, so wie wir es an diesem Wochenende erlebt haben gewesen.
“Die große Teilnehmerzahl hat mich gefreut, man konnte sich sowohl technisch als auch sozial sehr gut und mit vielen Communities austauschen. Vielen Dank an Freifunk Franken für die Organisation des Events, ich freue mich auf das nächste Freifunk Festival.”
DasSkelett Freifunk München
Da das Festival, wie eingangs erwähnt, eigentlich durch verschiedene Städte wandern soll, würden wir uns sehr freuen wenn das nächste Festival weder in Oldenburg noch in Franken stattfindet. Erste Versuche das Festival nach München zu bringen wurden bereits durchgespielt.